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Ein regelmäßiger Luftaustausch sollte in Kinderzimmern gewährleistet sein.

Luftaustausch im Baby- und Kinderzimmer: So sorgen Sie für den notwendigen Luftwechsel

Luftaustausch im Baby- und Kinderzimmer: So sorgen Sie für den notwendigen Luftwechsel
Lesezeit 6 Min.

Ein regelmäßiger Luftaustausch im Haus oder in der Wohnung ist ungemein wichtig für die Gesundheit – Schadstoffe in Möbeln und Teppichen oder Ausdünstungen von Reinigungsmitteln können besonders für Babys und Kinder sehr gefährlich sein. Lesen Sie hier, wie Sie kontinuierlich für frischen Wind sorgen – auch dank spezieller Technik.

Einen ausreichenden Luftaustausch in den eigenen vier Wänden sicherzustellen, kann mitunter etwas herausfordernd sein. Neubauten werden heutzutage annähernd luftdicht ausgeführt. Auch bei energetischen Sanierungen wird in der Regel die Dichtheit des Bestandsgebäudes erheblich verbessert. Dies verringert zwar wie erwünscht Energieverluste, stellt jedoch eine hohe Herausforderung an das Lüften dar. Denn um Luftfeuchtigkeit und sogar auch Schadstoffe in ausreichendem Maß abzuführen, ist ein so genannter Mindestluftwechsel erforderlich. Empfohlen wird, dass etwa alle vier Stunden die Raumluft einmal komplett ausgetauscht wird. Allein durch Ausatmen sowie Ausdünstungen zum Beispiel von Möbeln oder Reinigungsmitteln kann es zu einer zu hohen Konzentration von CO₂ und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) kommen. Dann drohen Kopfschmerzen, Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder Allergien und Augenreizungen – speziell in Baby- und Kinderzimmern eine Gefahr für die Gesundheit des Nachwuchses, zumal sie häufig die am stärksten belasteten Räume sind.

Luftaustausch sollte mehrmals am Tag erfolgen

Empfehlungen von Experten zufolge sollten Sie mindestens vier- bis fünfmal täglich lüften. Das lässt sich jedoch nur selten umsetzen. Einerseits fällt es vielen Menschen schwer, ihre Gewohnheiten zu ändern – zumindest solange die Gefahr einer „schlechten Luft“ und deren Folgen sich noch nicht bemerkbar machen. In der Jugend gelerntes Lüftungsverhalten, beispielsweise einmal morgens und einmal abends, behalten viele auch dann noch bei, wenn inzwischen weitgehend dichte Gebäudehüllen häufigeres Lüften erfordern. Andererseits stellt regelmäßiges Lüften über den Tag verteilt viele berufstätige Menschen vor eine nicht lösbare Herausforderung.

Licht wirkt sich positiv auf unsere Stimmung ausDas Herauslüften von Schadstoffen kommt Baby und Mutter zu Gute.
Wichtig für die Gesundheit: ein regelmäßiger Luftwechsel.

Hygienischer Luftwechsel über zentrale Lüftungsanlage

Eine inzwischen recht bekannte und vor allem im Neubau etablierte Technologie stellt die zentrale, Ventilator gestützte Lüftungsanlage dar. Sie gewährleistet einen kontrollierten, nutzerunabhängigen Luftwechsel. Zudem ermöglicht sie Lüften mit Schallschutz, Wärmerückgewinnung oder Pollenfilter. Ein solches System bietet sich besonders im Neubau an, da man hier von vorneherein einen Raum für die Anlage und die durch das komplette Haus zu verlegenen Lüftungsschächte einplanen kann. Der Energieverbrauch einer ständig ganzjährig laufenden Lüftungsanlage und die bei einigen Wärmetauschern relativ niedrige Effizienz bei der Wärmerückgewinnung sollten jedoch auch bedacht werden.

Lüftungskonzept erstellen

Da in Österreich der Neubau jedoch eine geringe Rolle spielt, sind vor allem Lösungen für energetische Sanierungen gefragt. Die Fassaden- und Dachdämmung sowie ein Austausch der Fenster gehören mittlerweile zum Standardprogramm bei energetischen Sanierungen. Was hingegen oft vergessen wird, ist ein Lüftungskonzept bzw. technische Einrichtungen, die einen geregelten und nutzerunabhängigen Luftwechsel garantieren. Dabei ist das vom Gesetzgeber für die meisten Fälle inzwischen sogar vorgeschrieben.

Automatische Fenster als technische Lösung

Zentrale Lüftungsanlagen lassen sich bei einer Sanierung im Bestand nur schwierig einbauen. Denn bei modernisierten Häusern ist die Installation einer solchen Anlage mit sehr viel Aufwand verbunden. Schon der nachträgliche Einbau der benötigten Lüftungsschächte im ganzen Haus verdeutlicht die Problematik.

Hier liegt der Einsatz alternativer, dezentraler Lüftungstechnik nahe. Eine solche können automatische Fenster darstellen, deren Einbau mit vertretbarem Aufwand zu realisieren ist. Bei einigen Herstellern ist sogar die nachträgliche Elektrifizierung möglich. Selbst das Verlegen der Kabel für Strom und Steuerung ist nicht notwendig, da es auch solarbetriebene und funkgesteuerte Lösungen gibt. Die empfohlenen Lüftungszyklen lassen sich einfach festlegen und der Bewohner muss nach diesem einmaligen Einstellen den Luftwechsel nicht mehr selbst gewährleisten. Die Fenster öffnen und schließen sich von selbst. Da Regensensoren die Fenster bei Niederschlag schließen oder gar nicht erst öffnen, ist die Sorge vor Wasserschäden unbegründet.

Elektrisch betriebene Fenster können automatisch für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen.
Eine komfortable Lösung: elektrisch betriebene Fenster.

Innerhalb von wenigen Minuten kann über weit geöffnete Fenster das gesamte Luftvolumen ausgetauscht werden. Der Luftwechsel erfolgt dabei durch die Kräfte der Natur: Der Winddruck auf das Gebäude und der Temperaturunterschied zwischen innen und außen gewährleisten bei geöffneten Fenstern die Belüftung. Besonders effektiv ist die Frischluftzufuhr, wenn sich gleichzeitig mehrere Fassaden- und Dachfenster öffnen. Durch die unterschiedliche Höhe der Fenster verstärkt sich der Effekt des Temperaturunterschiedes. Der sogenannte Kamineffekt kommt zum Tragen: Verbrauchte, warme Luft steigt nach oben und zieht durch das Dachfenster ab, während unten automatisch kühlere, frische Luft nachströmt. Da der Großteil der Wärme in der thermischen Masse des Gebäudes – also beispielsweise den Mauern – gespeichert ist, entweicht während des kurzen Lüftungsintervalls nur geringfügig Heizenergie und die Frischluft erwärmt sich schnell wieder.

Sensorgesteuerte Smart-Home-Systeme

Noch besser funktioniert der automatische Luftwechsel sensorgesteuert über als Zubehör erhältliche Smart-Home-Systeme, die die Fenster auf Basis von Sensormesswerten bedarfsgerecht steuern. Das System verzeichnet bereits vor den Bewohnern, ob etwa Grenzwerte für CO2-Konzentration oder Luftfeuchtigkeit überschritten sind, und sorgt dafür, dass sich die Fenster eigenständig öffnen. Mit solch sensorbasierten Systemen kann ein gesundes Raumklima sichergestellt werden, wenn die Luftqualität z. B. in Baby- oder Kinderzimmern unbemerkt schlechter wird. So können Schadstoffe entweichen und der Austausch von feuchter oder verbrauchter durch frische Luft erfolgen. Dabei ist die Lüftungsempfindlichkeit individuell einstellbar. Sorgen vor zu großen Energieverlusten durch das Lüften in der kalten Jahreszeit sind unbegründet. Zum einen öffnen gute Systeme die Fenster nur so lange, bis empfohlene Werte erreicht sind. Zum anderen schließt ein zusätzlich integrierter Temperatursensor die Fenster, falls das Lüften doch einmal so lange dauern sollte, dass die Raumtemperatur zu sehr sinkt (z. B. unter 16 Grad). Die Steuerung über das Sensorsystem lässt sich zudem deaktivieren, falls ein automatisches Öffnen der Fenster, zum Beispiel während einer Urlaubsreise, nicht gewünscht ist.

Besser auf Nummer sicher gehen

Es gibt einige Lösungen, die uns beim Lüften unterstützen oder es uns ganz abnehmen können, wenn wir es selbst nicht in ausreichendem Maße sicherstellen können. Gerade in Baby- oder Kinderzimmern ist der Einsatz einer solchen Technik empfehlenswert, da dort aufgrund von neuen Möbeln, Teppichen oder Plastik-Spielzeug die Schadstoffkonzentration häufig deutlich höher ist als in anderen Räumen. Außerdem merken kleine Kinder nicht selbst, wenn die Luftqualität schlechter wird. Es sollte darum sichergestellt sein, dass ein Luftaustausch mehrmals täglich erfolgt – bei Bedarf auch unter Einsatz der entsprechenden Lüftungstechnik.

Kinderzimmer-Leitfaden - VELUX Magazin

Leitfaden für Kinderzimmer

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